Memento mori

Der Tod war früher im alltäglichen Leben viel präsenter als heute. Verschiedene Bilder und Symbole erinnerten die Menschen immer wieder an die eigene Sterblichkeit (memento mori = gedenke, dass du sterben musst). Zu den bekanntesten Motiven gehören die Totentanzdarstellungen an Friedhofmauern oder in Beinhäusern: Der Tod fordert Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, Berufen und Ämtern – vom Papst bis zum Bettler – zum Tanz auf und führt sie ins Jenseits.

Das Hinterglasgemälde in Eglomisé-Technik und Silberradierung stammt aus der Zeit um 1820. Eindringlich mahnt es den Betrachter, auch mitten im vollen Leben immer wieder den Tod vor Augen zu haben. Ein liegendes Skelett hält eine ablaufende Sanduhr in der Hand. Als weitere Todessymbole sieht man eine Sense, einen Köcher mit Pfeilen und eine verlöschende Kerze.

In der untern Bildhälfte steht der Gedenkspruch:
Hier lieg ich Freund und bin verwesen
was du bist, war ich auch gewesen
Betracht mich wohl auf dieser Erden
was ich bin must du auch noch werden.

Memento Mori