Alraunwurzel

Die Alraune oder Mandragora ist eine giftige Heil- und Ritualpflanze aus dem Mittelmeerraum. Wegen der menschenähnlichen Form ihrer Wurzeln galt sie seit der Antike als Zaubermittel mit magischen Wirkungen – schmerzstillend, abführend, berauschend oder halluzinogen. Die Wurzel wurde aber auch gegen Unfruchtbarkeit oder als Mittel zur Steigerung der sexuellen Lust gebraucht.

Da die geheimnisumwitterte Pflanze angeblich einen tödlichen Schrei ausstösst, wenn man die Wurzel aus der Erde reisst, musste man dabei ein ganz spezielles Ritual vollziehen. In der Geisterstunde der Johannisnacht (24. Juni) band man einen schwarzen Hund mit der Leine am Stielansatz der Pflanze fest. Damit der Mensch den Schrei nicht hörte, verstopfte er sich die Ohren mit Wachs von der Osterkerze. Der Hund aber, der beim Wegspringen die Wurzel ausriss, starb dann anstelle des Menschen.

Der Wirkstoff der Mandragorawurzel wird heute noch in der Alternativmedizin verwendet. Allerdings macht man es sich in unserer aufgeklärten Zeit einfacher mit der Ernte.

Dr. Edmund Müller jun. hat diese Alraunwurzel 1951 von der Firma Weleda für seine Sammlung erhalten. Im Begleitbrief wurde sie als «sizilianisches Liebespaar» bezeichnet.

Alraunwurzel