Bretzeleisen

Das Bretzeli soll das beliebteste Biskuit der Schweiz sein. Heute stellen vollautomatische Maschinen das begehrte Gebäck her. Früher aber musste jedes Stück einzeln über dem offenen Feuer gebacken werden. Dazu verwendete man ein Bretzel- oder Waffeleisen mit langen, zangenartig verschränkten Stielen und zwei gleich grossen Eisenplatten mit eingravierten Verzierungen. Dazwischen wurde ein Teigkügelchen zusammengepresst und über das Feuer gehalten.

Unser Bretzeleisen gehörte zum Haushalt des Johann Ludwig Studer, Bürger der Stadt Luzern und Chorherr am Stift Beromünster von 1741 bis 1777. Auf der einen Seite der beiden Eisenplatten sieht man sein Wappen, auf der andern eine Inschrift mit seinem Namen und dem Datum 1743.

Chorherr Johann Ludwig Studer kaufte südlich von Beromünster am Weg ins Winonholz ein Grundstück und liess sich dort eine Sommervilla bauen, die als Studerschlössli in die Geschichte einging. Nach seinem Tod wechselten mehrmals die Besitzer, und das Schlösschen verwahrloste nach und nach. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es abgerissen. Es ist vermutlich das Verdienst des Arztes Joseph Dolder-Stocker, der in diesem Zeitraum im Haus zum Dolder wirkte, dass einzelne wertvolle Einrichtungsgegenstände aus dem Studerschlössli gerettet wurden.

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