Zauber des Anfangs

Barocke Jesuskindverehrung und ein ehemaliger Weihnachtsbrauch im Stift St. Michael Beromünster
Zauber des Anfangs

Konzept: Urs-Beat Frei, M.A.
Gestaltung: Philipp Clemenz

Der christliche Glaube an die Menschwerdung Gottes findet in der Verehrung des Jesuskindes seinen sinnfälligen Ausdruck. Im Laufe des Mittelalters entstehen zahlreiche plastische Darstellungen des kindlichen Erlösers. Diese Entwicklung erreicht in der Barockzeit ihren Höhepunkt, da Jesuskind-Figuren vor allem im Rahmen der Weihnachtsfeierlichkeiten immer grössere Beliebtheit erlangen.
Ein wohl einzigartiger Brauch entstand im 18. Jahrhundert im Stift St. Michael in Beromünster: Auf allen Altären der Kirche wurde in der Weihnachtszeit am Fuss des Altarkreuzes ein Kästchen angebracht, in welchem sich – reich geschmückt – eine kleine Jesuskindfigur aus Wachs befindet. Im Auftrag eines Münsterer Chorherren wurden diese Kleinode in Frauenklöstern angefertigt. Einige dieser Kästchen sind bis heute erhalten geblieben, manche befinden sich nun im Stiftsschatz, andere im Haus zum Dolder und im Schlossmuseum sowie in Privatbesitz.
Die Ausstellung vereint die Münsterer Jesuskindkästchen erstmals wieder und erinnert an diesen besonderen Weihnachtsbrauch. Hinzu kommen als Exponate weitere bedeutende Jesuskindfiguren und -darstellungen. Die Schau führt die Vielfalt der künstlerischen Zeugnisse sowie die grosse kultur- und frömmigkeitsgeschichtliche Bedeutung der Jesuskindverehrung stimmungsvoll vor Augen.

Flyer zur Ausstellung
Bericht zur Vernissage im Anzeiger Michelsamt
Bericht von Radio SRF, Regionaljournal Zentralschweiz