Wir setzen uns in Tränen nieder

Zeugnisse der Passionsfrömmigkeit aus Mittelalter und Barock aus dem Stift St. Michael und dessen Umkreis
Wir setzen uns in Tränen nieder

Konzept: Urs-Beat Frei, M.A.
Gestaltung: Philipp Clemenz

Ein besonders schöner, gotischer Palmesel sowie eine der seltenen und zugleich eindrücklichsten gotischen Grablegechristusfiguren der Schweiz standen im Zentrum der Ausstellung. Diese beiden Skulpturen markieren den zeitlichen Rahmen der Passion Jesu, den bejubelten Einzug in Jerusalem einerseits und den betrauerten Tod und die Grablegung andererseits. Immer wieder und auf sehr unterschiedliche Weise haben Gläubige und Kunstschaffende versucht, sich dieser Passion, dem Glaubensgeheimnis des zu Tode gefolterten Gottes zu nähern. Die Ausstellung zeigte eine grosse Spanne von bildlich umgesetzte Motiven, die teils den neutestamentlichen Quellen, teils der mystischen Tradition entstammen: Zu den bereits erwähnten Motiven kommen die Geisselung und Vorführung Jesu (Ecce Homo), der Schmerzensmann und Maria, die Schmerzensmutter, Christus im Elend, das «wahre Antlitz» auf dem Schweisstuch (Vera Icon), die Fünf Wunden und die Leidenswerkzeuge (Arma Christi) sowie das Vesperbild (Pietà ).
Schweizweit einzigartig ist das grosse, barocke Heilig Grab von 1771, das jeweils vom Passionssonntag bis Karfreitag als monumentale, illusionistische Schauwand in der Stiftskirche aufgestellt ist. Es zeigt Szenen der Passion Jesu. Davor wurde unter der Leitung von Hansjakob Egli anlässlich der Vernissage das Stabat Mater von Giovanni Battista Pergolesi (1736) aufgeführt, die ergreifende Vertonung eines mittelalterlichen Gedichts, welches das Leiden der Gottesmutter angesichts des Kreuzestodes ihres Sohns thematisiert.

Flyer zur Ausstellung
Bericht zur Vernissage im Anzeiger Michelsamt
Bericht Zentralschweiz am Sonntag
Bericht Tagesschau SRF, 2. April, über das Heilig Grab von Beromünster mit Bildern aus der Ausstellung in der Anmoderation.